Pressemitteilung zur Teilnahme am Mainzer Rosenmontagsumzug 2017

Der Verein für ein lebenswertes Mainz und Rheinhessen  – gegen Fluglärm und den Ausbau des Frankfurter Flughafens e.V. – beteiligt sich dieses Jahr am Rosenmontagsumzug mit 2 Motivwagen und 50 Personen. Ermöglicht haben dies viele  private Spender, Institutionen und Vereine gegen Fluglärm aus dem gesamten Rhein-Main Gebiet. Besonders dankbar sind wir der Zukunft Rhein-Main, die diese Aktionen immer wieder großzügig unterstützt.  

In Anlehnung an das 500. Jubiläum der Reformation in Deutschland nehmen wir Martin Luther als mahnendes Beispiel für den modernen Ablass. Es ist unbestritten, dass der Co² Ausstoß durch Flugverkehr zu den größten Klimakillern auf unserer Welt gehört und dennoch wird der Ausbau dieses Verkehrsmittels politisch unterstützt, gefördert und subventioniert.
Um das schlechte Gewissen zu beruhigen, zahlen Passagiere einen Aufschlag auf den Ticketpreis. Mit diesem Bruchteil des Preises sollen dann Bäume gepflanzt werden, die den C0² Ausstoß kompensieren. Wenn das keinen modernen Ablasshandel darstellt!? Sogar der Papst prangerte  Anfang Februar diese Kompensation als „scheinheilig“ an. „Das ist Heuchelei“, sagte er.

Unser 1. Motivwagen (Riesen-Fahrrad): „Moderner Ablass“

stellt diese Thematik dar. Als mahnende Figur steht Martin Luther vor seiner Thesentür und zerreißt einen Ablassbrief gegen  CO². Auf der anderen Seite, der grüne Wirtschaftsminister Al-Wazir, der sich als moderner „Johann Tetzel“ der hessischen Landesregierung entpuppt und eine Sondergenehmigung nach der anderen schreibt und sich über seine dick gefüllte Kasse freut.
Diese politisch gewollte Subventionierung wird deutlich am stetigen Ausbau des Frankfurter Flughafens.  Es ist unbestritten, dass der Ausbau von Anfang an raumunverträglich war und nach heutiger Erkenntnis auf Grund falschen Prognosen genehmigt wurde. Die prognostizierten Zunahmen der Flugbewegungen, die dem Ausbau als Grundlage dienten, sind bei weitem nicht eingetroffen. Um den Ausbau des Flughafens nachträglich zu rechtfertigen wirbt die Fraport jetzt um Billigfluglinien, wie Ryainair  und winkt mit günstigen Slotkosten, um den geplantenuwachs doch noch zu erreichen. Der Bau des Terminal 3 wird weiter betrieben obwohl die Voraussetzungen für den Ausbau nicht gegeben sind; nachhaltige und lärmmindernde Maßnahmen zum Schutz der Menschen sind nicht in Aussicht. Es wird munter ausgebaut, ohne Rücksicht auf die hier lebenden Menschen.  

Deshalb zeigt der  2. Motivwagen „Billigflieger-Alarm“ über Mainz  

den wütenden Michel, der in seinem Schlaf gestört wird, da die Billigflieger noch mehr Lärm über Mainz bringen und den Menschen den notwendigen Schlaf rauben. In seiner Hand hält er das Schild Stopp C0².  

Zwischen den beiden Wagen laufen die Teilnehmer als Mönche verkleidet, um auf diesen modernen Ablasshandel aufmerksam machen. Kein Ablass für C0²! steht auf ihren Taschen.  

Wir sind aufgefordert, unsere derzeitige Handlungsweise zu überdenken, jeder Einzelne von uns, die Verantwortlichen in der Wirtschaft und vor allem in der Politik.  Unsere Nachkommen werden sonst eine Welt vorfinden, in der die Natur zerstört, Städte verlärmt, die Atmosphäre vergiftet und der Mensch keine Möglichkeit zum Leben und Regenerieren mehr findet.

Bettina Appelt 2. Vorsitzende