Umwelthaus unter neuer Leitung

Ende März teilt das 'Umwelt- und Nachbar­schafts­haus' in einer Presse­mittei­lung mit, dass dort seit "Mitte Februar" ein neuer Geschäfts­führer amtiert. Ist schon das Timing dieser Mit­teilung seltsam, so erstaunt noch mehr, wie wenig über den Neuen gesagt wird. Über seine bishe­rige Tätig­keit heisst es nur: "Der 46-jährige promo­vierte Jurist war bisher im Hessi­schen Minis­terium für Finanzen in Wies­baden tätig." Über seine Qualifi­kation für den Job erfährt man nur, er sei "im Frank­furter Süden aufge­wachsen und kennt die Diskus­sionen rund um den Flug­hafen Frank­furt und die verschie­denen Interessen­lagen". Und die Auskunft zu seiner künftigen Tätg­kit erschöpft sich in der Aussage, er wolle "den Dialog zu fördern". Nichts­sagender geht es nicht.

Auch aus anderen Quellen ist nicht viel zu erfahren. Auf den Webseiten des Wirt­schafts- und des Finanz­minis­teriums, immerhin sein neuer bzw. alter Arbeit­geber, führt die Suche nach seinem Namen zu Null Treffern. Über eine Google-Suche erfährt man immerhin, dass er im Finanz­minis­terium für die Beteili­gungen des Landes Hessen zuständig war, wozu auch die Fraport AG gehört. Weiter hat er mal mit der ECAD GmbH eine Lobby­organi­sation der Luft­verkehrs­wirtschaft liquidiert, aber es darf bezweifelt werden, dass er diese Erfahrung in seinem neuen Job irgendwie anwenden soll.

Aus einem Land­tags-Doku­ment kann man erfahren, dass er als Zeuge dazu beige­tragen hat, einen von vier Steuer­prüfern, die bei der Landes­regierung in Ungnade gefallen waren, aus dem Job zu mobben. Der Haupt­verantwort­liche für diese Schwei­nerei, der damalige Finanz­minister Karl-Heinz Weimar, ist heute Aufsichts­rats-Vorsit­zender bei Fraport. Gut vorstellbar, dass diese persön­liche Beziehung und die Bereit­schaft, bei solchen Formen der 'Konflikt­lösung' mitzuwirken, entschei­dend dafür waren, dass er den Job erhalten hat.

Alles in allem ist das ein Einstieg, wie man es von dieser Insti­tution erwartet: intrans­parent, ohne jede sachliche Begründung, ohne jeden Versuch, diejenigen, die diese Einrichtung ansprechen soll, irgendwie mit einzu­beziehen. Selbst wenn es gewollt gewesen wäre, hätte man es Herrn Chara­lambis so extrem schwer gemacht, so etwas wie Vertrauen bei den 'Nachbarn', für die das Haus angeblich da sein soll, zu entwickeln. Aber wahrschein­lich soll er ja auch nur da weiter­machen, wo Herr Lanz aufgehört hat: das Wachstum des Luft­verkehrs auf FRA propa­gieren, aber dabei Dialog simulieren. Wir werden weiterhin versuchen, ihm das möglichst schwer zu machen.

Quelle: www.bi-fluglaerm-raunheim.de, Aktuelles